Die Geschichte des Tierschutzvereines und des Tierheimes

Der Tierschutzverein Rheine und Umgebung e.V. gründete sich am 01. Dezember 1975. An dieser Gründungsversammlung, in der Gaststätte Hölscher in Rheine, nahmen 68 Tierfreunde teil.

Das Wichtigste Ziel, dass der Tierschutzverein sich gesetzt hatte, war der Bau eines Tierheimes, um die Situation der Fundtiere erträglicher zu machen. Daher kann man den Tierschutzverein Rheine und das Tierheim in ihrer Geschichte und Entwicklung nicht trennen.

Schon vor dem zweiten Weltkrieg gab es in Rheine einen Tierschutzverein, der jedoch noch während des Krieges seine Arbeit einstellte.

Bis in den siebziger Jahre gab es keine befriedigende Lösung für die in der Stadt Rheine aufgefundenen Tiere. Untergebracht wurden diese bei einem Tierfreund in Rheine-Mesum. Dies konnte aber auf Dauer keine endgültige Lösung darstellen. In den anderen Städten des Kreises sah es nicht besser aus.

Herr Ewald Brumley -  über 25 Jahre Tierpfleger im Tierheim “Rote Erde” und  mittlerweile im  wohlverdienten Ruhestand - stellte dem Tierschutzverein private Boxen zur Unterbringung von Fundtieren zur Verfügung. Aber auch diese Kapazitäten, zusammen mit der Unterbringung in Rheine-Mesum, waren bald erschöpft.

Doch so arbeitsintensiv und anstrengend die Arbeit der Tierschützer war, ein positiver Aspekt entschädigte jedoch für die vielen Mühen:
Am 22. Januar 1976 wurde die Tiertötungsanlage am Bauhof Rheine endgültig aus dem Verkehr gezogen. Maßgeblich an dieser Entscheidung war der damalige Leiter des Bauhofes, der selber Mitglied im Tierschutzverein war. Dies hieß jedoch auch, dass die Zahl der unterzubringenden Tiere steigen würde.

Somit wurde der Bau eines Tierheimes immer dringlicher.

Da in der Stadt Rheine kein Grundstück für den Bau eines Tierheimes zu bekommen war, bot Herr Brumley dem Tierschutzverein einen Teil seines Grundstückes für den Bau eines Tierheimes an.

Doch ein Grundstück allein machte noch kein Tierheim.

Am 17. September 1976 bat der Tierschutzverein in beiden Rheiner Zeitungen in einem Aufruf die Mitbürger um Hilfe

Dank der den Aufruf eingegangenen Spenden, konnte eine Baracke gekauft, die unter Mithilfe der Stadt Rheine, von den Mitgliedern des Tierschutzvereines auf dem Grundstück in St.Arnold aufgestellt wurde.

Auf der Jahreshauptversammlung 1977 konnte der Tierschutzverein stolz darauf hinweisen, dass im eigenen Tierheim bereits seit der Inbetriebnahme 91 Fund- und herrenlose Tiere untergebracht wurden.

Am 8. Oktober 1977 wurde das Tierheim von dem damaligen Schirmherrn, Stadtdirektor Mainka, offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Doch die Zahl der im Tierheim untergebrachten Tiere sprengte schnell die geplanten Dimensionen.

Bereits am 23 Januar 1978 wurde auf der Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines über die Erweiterung um 15 - 20 Boxen nachgedacht.


Mit Hilfe der finanziellen Beteiligung der angeschlossenen Gemeinden, die ihre Tiere in dem Tierheim unterbringen, sowie Spenden und Eigenleistungen in erheblich Umfang, wurden 10 weitere Boxen mit 45 qm Boxenfläche, 6 Ausläufe mit insgesamt 90 qm, eine gesondert beheizbare Welpenbox, eine Veterinärraum mit Dusche und Pflegeraum für die Tiere, im Erweiterungsbau geschaffen. Gleichzeitig wurden die Außenzwinger saniert. 

Am 24 Juni 1978 wurde im Vorstand des Tierschutzvereines beschlossen, mit der Planung für einen Erweiterungsbau für das Tierheim zu beginnen. 12 weitere Boxen für Hunde, ein Katzenraum und ein Raum für den Tierarzt sollten an das bestehende Gebäude angebaut werden.

Vor allem die Tiere freuten sich über das Ende der Baumaßnahmen, denn während dieser Zeit mussten alle Tiere im Altbau enger zusammenrücken.

Im Jahre 1989 stand leider wieder fest, dass die Unterbringungsmöglichkeiten für die Tiere restlos erschöpft waren und eine Erweiterung des Tierheimes dringend notwendig wurde.

Mit der Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, des Deutschen Tierschutzvereines und der Vertragsgemeinden konnte eine erneute Erweiterung 1992/1993 realisiert werden.

213 qm groß wurde der Neubau. Er bietet nun Raum für eine separate Katzenabteilung mit 6 Boxen; sowie einem großen Quarantäneraum, 5 Hundezwinger, einem Tierarzt - und Futterraum, sowie Toiletten.

Die Bausubstanz der Holzbaracke, 1976 mit nur wenig Geld erstellt, musste dringend renoviert werden. Auch hier beteiligte sich die Landesregierung an den Kosten.

Am 1.Mai 1993 konnte die Altbaurenovierung abgeschlossen werden. Es regnete nicht mehr durch das Dach, die Wärme blieb in den Räumen und Ratten, die bis dahin regelmäßig das Futter der Tiere wegholten waren ab sofort ausgesperrt - endlich natürliches Licht in den Boxen.

Jetzt konnte der letzte Teil der Arbeit zu Ende geführt werden, die Fertigstellung der sogenannten Bürocontainer, die 1989 angeschafft wurden und seitdem als Büro- und Schulungsraum genutzt wurden.

In diesen Räumen werden Besuchern der von den “Film- und Videoamateuren Rheine” gedrehte Filme, sowie weitere Informationsfilme gezeigt. Hier liegt auch das Informationsmaterial aus, das über die Arbeit des Landesverbandes und des Deutschen Tierschutzbundes Auskunft gibt.

Auch Schulklassen nutzen das Angebot, sich bei Führungen im Tierheim umzusehen. Allein 1993 wurde das Angebot, das Tierheim zu besichtigen, von 10 Schulklassen angenommen. Dies war ein absoluter Rekord, der hoffentlich noch einmal übertroffen werden kann.
Auch die Katzen brauchten dringend mehr Platz, da die Aufnahmekapazitäten für die Stubentiger völlig erschöpft waren. So wurde die alte Hundewelpenstation zu weiteren Katzenräumen umgebaut und es wurde eine Kranken- bzw. Quarantänestation eingerichtet.

 In der Zeit von Herbst 2000 bis Frühjahr 2001 haben wieder einmal Handwerker das Bild des Tierheimes bestimmt. Die Außenzwinger, die bereits gepflastert waren, bekamen ein Dach. Diese Überdachung aus Stahl und Doppelstegplatten lässt weiterhin ungehindert Licht und Luft in die Außenzwingeranlage, gibt aber nun endlich dem Tierheim die Möglichkeit, große Hunde in gut isolierten Hütten auch im Winter im Freien zu halten. Bisher war es für diese Hunde immer problematisch, den Winter in den für sie ungewohnten Innenzwingern verbringen zu müssen. Huskie, Alaskan Malamut und viele andere Rassen schätzen nicht immer einen warmen Platz.

Altbau TierheimIm Dezember 2015 wurde dann mit dem Neubau einer Quarantänestation begonnen. Hier haben nun weitere Katzen Platz sich von eventuellen Krankheiten zu erholen. Der Neubau ist seit August 2016 abgeschlossen.

Leider ist nun aber auf dem Gelände des Tierheimes die Baumöglichkeiten völlig ausgeschöpft und immer noch fehlen aufgrund steigender Aufnahmezahlen Zwinger bzw. Unterkunftsmöglichkeiten für Hunde, Katzen und Kleintiere.