Happy End Geschichten
Mia
Hallo liebes Team des Tierheim "Rote Erde",
im April 2011 verlor ich meine geliebte "Kitty". Eine getigerte, einst wilde Katze in Dänemark. Sie kam durch einen Urlaubsaufenthalt in Dänemark als menschenscheues Häufchen Elend zu uns. Kitty war mein Schatten geworden und in Zeiten von Depressionen und Traurigkeit immer für mich da. Bald war sie alles andere als menschenscheu! Ich verlor sie und wollte es lange gar nicht wahrhaben.
Ich wusste, dass zu mir eine Katze gehört. Aber sollte ich ihren Platz wieder vergeben? Ja, es musste sein, dass hätte Kitty auch gewollt. Ich stöberte schon seit Langem immer mal wieder im Internet, auf den verschiedensten Seiten, aber natürlich war nirgends eine Katze zu finden, die meiner Kitty ähnlich kam. Wollte ich überhaupt eine Katze die ihr ähnlich war?? Ich wusste es selber nicht. Irgendwann stand fest, bloß keine, die ihr auch nur im Ansatz ähnelt.
Meine Mutter fand "Samira" ( F4096) irgendwann auf ihrer Homepage. Nein, auf keinen Fall. Sie ähnelte meiner Kitty äußerlich sehr. Das ging gar nicht. Naja, aber auch nach einer Woche schwirrte mir Samira immer wieder im Kopf rum, wohl hundert Mal habe ich mir ihr Bild auf der Homepage angesehen. Sollte sie es sein? Also fuhr ich hin und wollte sie wenigstens sehen. Samira war ganz anders als in der Beschreibung auf der Homepage. Sie war genervt von den anderen Beiden in ihrem Zwinger, sie schien sehr unzufrieden. Dennoch war sie unwahrscheinlich neugierig und alberte richtig rum. Noch immer war ich mir unsicher. Kurze Zeit später fuhr ich in den Urlaub. Es wurde klar, sobald der Urlaub rum ist, komme ich Samira "retten". Ich hatte es ihr zugeflüstert, als ich das erste Mal da war.
Alles war schon besorgt, Kratzbaum, diverse Schlafplätze vorbereitet, Futter gekauft....
Am 31. Juli 2012 war es dann endlich soweit. Meine Mia hatte die letzten Stunden hinter Gitter verbracht. Ich war so aufgeregt, war doch auch meine Zeit ohne Katze bald endlich vorbei. Die Autofahrt zu uns nach Hause war nicht schön, denn wir mussten ganz nach Borken und Samira hatte sichtlich Stress. Kaum war sie hier allerdings angekommen, drehte sich das Blatt. Die erste Zeit sollte sie erstmal im Arbeitszimmer zur Ruhe kommen und sich langsam an mich gewöhnen. Das Gitter vom Transportkorb ging auf und eine zufriedene, fast lachende Samira kam heraus. Sie lief einmal umher und beschmuste alles, was sich beschmusen ließ. Sie schien zufrieden und glücklich, ging sofort an Futter und Wasser und spielte gleich mit Papierbällen und Co. Dennoch sollte sie erstmal imArbeitszimmer bleiben und sich eingewöhnen, schließlich hatten wir auch einen Hund. Die erste Nacht in ihrer neuen Umgebung war alles andere als ruhig. Samira schrie laut und sprang an der Tür hoch, sie wollte raus. Erst als auch wir im Bett lagen und uns nur noch flüsternd unterhielten, kehrte Ruhe ein. Kaum war ich morgens zeitig ins Bad gegangen, schrie sie wieder. Nun denn, Tür auf.
Sie guckte dem Hund einmal tief in die Augen, als wolle sie sagen "ich bin jetzt auch da!" und erkundete in aller Ruhe laut schnurrend das Haus.
Seitdem sind sechs Wochen vergangen. Mia, wie ich sie heute nenne, verfolgt mich auf Schritt und Tritt, ist immer da wo ich auch bin. Bin ich draußen im Garten, sitzt sie an den Fenstern und beobachtet mich. Die Nächte verbringt sie bei und im Bett am Fußende (obwohl sie das eigentlich nicht sollte) und steht parat, wenn ich nach Hause komme. Der Hund und sie vertragen sich einwandfrei. Insgesamt schien sie am ersten Tag schon wie "wieder Zuhause angekommen".
Mia ist klasse und ich gebe sie nie wieder her. Sie entdeckt jeden Tag neue Plätze, spielt mit den unmöglichsten Dingen und heizt hier jeden Morgen und Abend durch das Haus. Teppiche eignen sich hervorragend zum "durch die Gegend" rutschen, die Dusche ist äußerst spannend, wenn gerade jemand drunter steht. Sie klaut einem den Kulli bei der Arbeit oder legt sich einfach auf die Tastatur des Laptops.
Es macht mich glücklich, wenn ich sehe wie wohl sie sich hier fühlt. Sie liegt neben mir auf einer Decke auf dem Schreibtisch, wenn ich arbeite und ist so albern wie man es sich kaum vorstellen kann. Eine typische Schmusketze ist sie noch nicht, aber die Nähe zu mir sucht sie immer. Es macht einfach Spaß! Bald soll sie auch raus und ihr Leben in vollen Zügen genießen können.
Ich danke dem Tierheim, dass sie mir Mia vorgestellt haben!